13 Vorschläge für Wanderungen mit Hund: Kitzbüheler Alpen/Kaisergebirge

Für alle im folgenden aufgeführten Touren wurde der Kompass Wanderführer 905 (Kufstein/Kaisergebirge) und die Kompass Wanderkarte 9 (Kaisergebirge) Maßstab 1:50.000 verwendet. Alle angegebenen Touren wurden mit unserer Boxerhündin “Tinka“ und unserem Mischlingsrüden “Charly“ ohne Probleme bewältigt. Die Touren sind weder besonders schwierig noch gefährlich, und sie enthalten weder Leitern noch Haken. Ausgangspunkt für alle hier beschriebenen Touren ist der hundefreundliche Berggasthof Müllneralm (siehe Sonderheft „Der Hund im Urlaub“ Ausgabe 1997/98). Die Inhaber der Müllneralm besitzen selbst zwei Neufundländer Rüden und im Haus sind immer viele Gasthunde, die sich auf dem gesamten Grundstück frei bewegen.

1) Müllneralm (1.119 m) – Bergsee/Koasaburg (1.200 m) – Angereralm (1.300 m) – gleicher Weg zurück:

Direkt oberhalb der Müllneralm führt ein Wanderweg über die angrenzende Kuhweide in den Wald. Hier wird der Weg zu einem breiteren Forstweg, (Weg 34) der bis zur Querung des Kienbachs talwärts verläuft. Bis zum Bachverlauf sind es ca. 15 Gehminuten von der Müllneralm. Direkt nach Überquerung des Baches führt ein von Wurzeln durchzogener Trampelpfad rechts den Waldhang hinauf. Der Pfad führt teilweise über Stufen durch den Wald bergan, direkt zum oberhalb gelegenen Bergsee und der Gondelbahn-Mittelstation Koasaburg. Vom Bach bis zum oberhalb liegenden See 10 Minuten Gehzeit auf dem teilweise steilen Pfad.

Man biegt nun nach rechts und umläuft einen Teil des kleinen Bergsees. Am gegenüberliegenden Ufer des Sees führt der breite Forstweg Nr. 1 direkt in Serpentinen unter der Gondelbahn hindurch und weiter bergauf zu der Angereralm. Eine Abkürzung bietet sich in der ersten Kehre des Fuhrweges an, bei der Beschilderung “Fußweg“ folgt man dieser und überquert einen Hof (Vorsicht, freilaufende Gänse, Ziegen und Katzen. Hinweisschild “Hunde bitte anleinen“). Der Weg führt dann über eine Kuhweide mit freilaufenden Kühen direkt zur Angereralm. Dieser Weg ist etwas angenehmer zu laufen, da sich die Serpentinen des Forstweges sehr hinziehen.

Einkehr an der Angereralm mit Hund möglich. Von der Sonnenterrasse bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf St. Johann/Tirol. Achtung: Der Forstweg Nr. 1 ist auch Mountainbikeroute. Gesamtwanderzeit von der Müllneralm zur Angereralm (ohne Pausen) und auf gleichem Weg zurück 1 ½  bis 2 Std.

 

2) Müllneralm (1.119 m) – Harschbichl Bergstation ( 1.700 m) – Huberalm (1.444 m) – gleicher Weg zurück:

Weg bis zur Angereralm wie bei Wanderung Nr. 1 beschrieben. Von der Angereralm kann man entweder den steilen Wiesenhang über einen Schotterweg hinauflaufen um einige Kehren des Forstweges einzusparen, oder man folgt ganz einfach dem Forstweg Nr.1 geradewegs bis hinauf zum Harschbichl (Bergstation der Gondelbahn). Der Forstweg ist bequemer und weniger steil zu laufen, zieht sich aber dafür ziemlich hin. Er führt teilweise durch schattigen Wald und unter Skiliften hindurch.

Vom Harschbichl bietet sich ein kurzer Abstecher zur gut sichtbaren unterhalb liegenden bewirtschafteten Huberalm (keine Einkehrmöglichkeit) an. Läuft man vom Harschbichl wieder auf Weg Nr. 1 talwärts, so nimmt man die erste Abzweigung, die am Forstweg rechts über einen Hof führt. Man läuft auf dem holperigen Weg durch eine große Kehre und am Nordhang des Kitzbüheler Horns entlang direkt zur Huberalm. Der Weg führt direkt durch die Kuhweiden, teilweise muß man die Tiere regelrecht vom Weg treiben. An der Huberalm angekommen bietet sich ein wunderschöner Rundumblick auf die Berge und Täler.

Wanderzeit von der Müllneralm zum Harschbichl und auf gleichem Weg zurück ohne Pausen ca. 2 ½ bis 3 Std. Einkehr/Pausen bieten sich am Bergsee oder auf der Angereralm an.

3) Müllneralm (1.119 m) – Stanglalm (1.463 m) – und jeweils gleicher Weg zurück:

Zur Stanglalm führen von der Müllneralm verschiedene Wege. Je nachdem, wie lange man unterwegs sein möchte, kann man zum Beispiel vom Harschbichl (Wanderung Nr. 2) auf Weg Nr. 3 talwärts zur Stanglalm wandern. Eine weitere Möglichkeit ist es den Forstweg Nr. 1 Richtung Angereralm zu wandern, in einer der Kehren des Forstweges führt ein ausgeschilderter, sehr schmaler Trampelpfad von Wurzeln durchzogen den Waldhang hinauf auf einen breiteren Wanderweg, der schließlich oberhalb der Müllneralm über Skipisten und Kuhweiden zu einem Fuhrweg führt. Dieser verläuft dann in Serpentinen hinauf zur Stanglalm. Einkehr mit Hund ist auf  der Stanglalm möglich. Gesamtwanderzeit je nach Wegwahl 2 bis 3 ½ Std. ohne Pausen.

4) Müllneralm (1.119 m) – Kitzbüheler Horn (1.996 m) – und jeweils gleicher Weg zurück:

Vom Harschbichl (siehe Wanderung Nr. 2) bieten sich zwei Wege an, die mit Hund begehbar sind. Man kann entweder den weniger steilen und etwas breiteren Weg über die Huberalm und dann über den Rücken zum Kitzbüheler Horn hinauflaufen (bei gleichem Rückweg ca. 4 Std. Gesamtwanderzeit vom Harschbichl) oder den kürzeren aber wesentlich schmaleren Kletterpfad, der vom Harschbichl aus an der Nordwand des Kitzbüheler Horns sichtbar ist. Gesamtwanderzeit mit gleichem Rückweg ca. 3 Std. ohne Pausen (ab Harschbichl). Trittsicherheit ist absolut erforderlich.

Das Kitzbüheler Horn mit Alpengarten (Hunde selbst an der Leine kein Zutritt), Alpenhaus (moderner Restaurationsbetrieb) und Gipfelhaus (Einkehr mit Hund möglich) ist aber auch mit dem Pkw erreichbar. Von der Müllneralm fährt man talwärts Richtung Kitzbühel. Kurz vor dem Ortsbeginn biegt links eine ausgeschilderte Straße ab, die als gut ausgebaute asphaltierte Mautstraße in Kehren hinaufführt zum Alpenhaus. Dort ist die letzte Parkmöglichkeit (nicht gebührenpflichtig), ab hier kann man dann die verschiedenen Wanderwege auf dem Höhenplateau begehen, durch den wunderschönen Alpengarten spazieren oder auf der Straße bis zum Gipfelhaus hinauflaufen.

5) Müllneralm (1.119 m) – Baßgeigeralm (1.043 m) – gleicher Weg zurück:

Auf dem Fuhrweg läuft man bis zu der ersten Weggabelung direkt unterhalb der Müllneralm. Hier zweigt man rechts ab und folgt dem gut begehbaren breiten Weg entlang den Kuhweiden hinab zur Baßgeigeralm. Eigentlich schon auf Grund der kurzen Zeitspanne nicht als Wanderung, eher als Spaziergang zu bezeichnen, aber ideal für einen Pausentag nach mehreren größeren Touren. Von der Sonnenterrasse der Baßgeigeralm, die innerhalb von 20 Minuten von der Müllneralm aus erreichbar ist, hat man einen schönen Blick ins Tal und auf den Ort Oberndorf. Von der Baßgeigeralm kann man auf dem Forstweg 34 b weiter talwärts nach St. Johann laufen, oder auf Weg Nr. 3 nach Oberndorf. Achtung: Weg 34 b ist teilweise auch Mountainbikeroute.

6) Wochenbrunner Alm – Gruttenhütte (1.620 m) – Riedlhütte (1.224 m) – Wochenbrunner Alm:

Diese Tour liegt im Kaisergebirge und ist empfehlenswert für all jene Wanderer, die eine Tour mit Hochgebirgscharakter machen wollen. Nicht so leicht wie alle vorher genannten Touren, aber sehr lohnenswert. Für diese Tour ist eine kurze Anfahrt per Pkw von der Müllneralm unvermeidlich. Man fährt talwärts bis zur Bundesstraße 161. Auf der 161 fährt man erst rechts, Richtung St. Johann. Man folgt der Beschilderung Kufstein und biegt nach wenigen Minuten ab auf die 312. Auf der Bundesstraße 312 fährt man nach Ellmau. Hier führt rechts eine ausgeschilderte schmale, asphaltierte Straße hinauf zum Gasthof Wochenbrunn. Zum Gasthof gehören mehrere Bracken und Collies, die hier frei laufen. Ab dem Gasthof Wochenbrunn bis hinauf zur Wochenbrunner Alm ist die Straße eine gebührenpflichtige Mautstraße. Letzte Parkmöglichkeit bieten zwei größere Parkplätze an der Wochenbrunner Alm, keine Gebühr.

Vom rechts liegenden Parkplatz führen zwei Wanderpfade ab (der breitere Weg am Ende des Parkplatzes führt zur Gaudeamushütte). Der schmale Trampelpfad am vorderen Ende des Parkplatzes führt als steiniger und von Wurzeln durchzogener Pfad durch den Wald hinauf (keine Nr.). Etwa 1 Stunde führt der teilweise steile und serpentinenreiche Pfad durch Wald, später verläuft er durch Geröllmoränen hinauf zur Gruttenhütte. Von der Gruttenhütte zweigen verschiedene Wanderwege ab, wobei nicht alle Wege im schroffen Kaisergebirge mit Hund begehbar sind. Einige Touren dort sind wegen Steinschlaggefahr oder Eisenleitern nicht mit Hund zu empfehlen. “Chef“ auf der Gruttenhütte ist ein alter Rauhhaardackel (Rüde). Die Gruttenhütte bietet sich nach der anstrengenderen Wanderung für eine Brotzeit an und bietet einen wunderschönen Blick ins Tal mit den Orten Ellmau und Going, sowie auf den gegenüberliegenden Hartkaiser.

Ab der Gruttenhütte folgt man dem Weg Nr. 13, der Weg ist ein gut begehbarer Schotterweg, der erst an der Wand des Wilden Kaisers entlang führt und wenig später durch Wald talwärts (Wilder-Kaiser-Steig). An der ersten Weggabelung im Wald geht man dann nicht auf Weg Nr. 13 weiter, sondern biegt links ab. Der nun breite Forstweg führt innerhalb weniger Minuten zur Riedlhütte. Während es sich bei der Gruttenhütte um eine typische Berghütte handelt, ist die Riedlhütte eine auf breiten Wegen vom Tal aus erreichbare Almhütte. Einkehr in der Gruttenhütte und Riedlhütte mit Hund möglich.

Für den Rückweg gehen wir wieder bergauf das kurze Stück zu der Weggabelung im Wald und biegen an der Gabelung rechts auf den Weg 14, der uns innerhalb ca. 45 Minuten gut begehbar, erst durch Wald und später durch Wiesen, wieder zum Ausgangspunkt an der Wochenbrunner Alm zurückführt. Die Gesamtwanderzeit beträgt ohne Pausen 3 bis 3 ½ Std. Entsprechendes Schuhwerk ist für diese Tour notwendig, in Turnschuhen oder Halbschuhen ist der Weg zur Gruttenhütte nicht zu empfehlen.

7) Wochenbrunner Alm – Gaudeamushütte (1.263 m) – gleicher Weg zurück:

Anfahrt zur Wochenbrunner Alm wie bei Tour Nr. 6 beschrieben. Diesmal folgen wir dem Wanderweg am Ende des rechten Parkplatzes. Dieser Weg mir der Nr. 812 führt erst durch Wald und später als breiterer Schotterweg durch ein hübsches Wiesental direkt hinauf zur Gaudeamushütte. Obwohl die Hütte nicht sehr hoch liegt, hat sie typischen Berghüttencharakter. Von der Wochenbrunner Alm zur Gaudeamushütte und zurück auf gleichem Weg benötigt man nur 1 ½ Std. Gehzeit, der Weg ist angenehm zu laufen. Auch auf der Gaudeamushütte gibt es einen Hund, eine Rottweilerhündin, die aber im Gegensatz zu dem Dackel auf der Gruttenhütte nicht frei herumlief. Von der Sonnenterrasse der Gaudeamushütte hat man einen atemberaubend schönen Ausblick auf das Ellmauer Tor.

Es gibt auch die Möglichkeit von der Gaudeamushütte zur Gruttenhütte auf dem Weg 813 zu wandern, eine Rundwanderung wäre also möglich, nur von diesem Wegstück wurde uns von anderen Wanderern wegen unseren Hunden abgeraten. Der Weg ist wohl streckenweise extrem schmal führt teilweise direkt an der Felswand entlang, außerdem weist er ausgesetzte Stellen auf.

8) Umwanderung des Hintersteiner Sees:

Eine kurze Anfahrt ist auch bei dieser Tour nicht zu vermeiden. Wie bei Tour 6 und 7 fährt man Richtung Kufstein auf der 312. In dem Ort Scheffau zweigt direkt an der 312 eine ausgeschilderte Straße rechts zum Hintersteiner See ab. Asphaltiert aber schmal führt die Straße in Serpentinen am Ortsende durch Wiesen und schließlich direkt zu dem im Wald gelegenen Parkplatz des Restaurants “Seestüberl“. Schon auf dem Parkplatz werden Sie eventuell dem zum “Seestüberl“ gehörenden freilaufenden Schäferhundrüden begegnen, auf jeden Fall aber bei Einkehr in dem Restaurant/Sonnenterrasse.

Der Hintersteiner See ist Privatbesitz, verfügt über den großen Parkplatz am “Seestüberl“ (gebührenpflichtig) und ein Freibad mit Liegewiesen. Am Parkplatz, direkt am Freibad beginnt der Rundwanderweg. Man überquert eine kleine Brücke und folgt dann dem anfangs schmalen Wanderweg, der erst durch Wald bergan zum südlichen Seeufer führt. Der Weg verläuft größtenteils direkt entlang des Seeufers, und so hat Ihr Hund viel Gelegenheit in dem klaren und wunderschön gelegenen See zu baden (Hunde im Freibad und auf den Liegewiesen am nördlichen Ufer nicht erlaubt). Am Südufer führt der Weg größtenteils durch schattigen Wald. Das Nordufer des Sees liegt im prallen Sonnenschein und man läuft auf einer schmalen asphaltierten Straße zurück zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz am “Seestüberl“. Entlang dem Nordufer gibt es noch zwei kleine Lokale, wo man auch mit Hund einkehren kann.

Die Umwanderung des Hintersteiner Sees dauert ungefähr 1 ½  bis 2 Std. ohne Einkehr.

9) Hintersteiner See (882 m) – Walleralm (1.171 m) – Hochegg – Kaindlhütte (1.283 m) – gleicher Weg zurück:

Für diese wunderschöne Bergtour ist eine Anfahrt zum Hintersteiner See wie bei Wanderung 8 beschrieben unerläßlich. Hinter dem Gasthof Maier (am Nordwestufer des Hintersteiner Sees) liegt der Parkplatz für Besucher der Walleralm. Von diesem Parkplatz (nicht gebührenpflichtig) beginnen wir die Wanderung. Oberhalb des Parkplatzes führt der breite und gut begehbare Forstweg erst noch an einigen Privatgrundstücken und dann durch Wald in Serpentinen bergan. Der Weg ist gut ausgeschildert (keine Numerierung). Vom Hintersteiner See zur Walleralm benötigt man ca. 45 Minuten Gehzeit ohne Pausen.

Die Walleralm ist sehr idyllisch gelegen in einem wunderschönen grünen Höhental. Die umliegenden Almhütten sind ganzjährig vermietet. Die Walleralm ist deshalb selbst in der Vor- und Nachsaison ein stark besuchtes Ausflugsziel. Direkt oberhalb der Walleralm wird der Weg zu einem schmalen Wanderpfad, der steinig und von Wurzeln durchzogen erst steil bergan in ein weiteres kleines Höhental führt. Nach der Durchquerung dieses kleinen Tales führt der Weg leicht bergab in den Wald, um dann kurz hinter einer Viehtränke wieder steiler bergan zu führen. Hier eröffnet sich dem Wanderer der erste Blick auf das Gipfelkreuz des Hocheggs. Ist man oben auf dem Brink angelangt, so führt der Weg quasi direkt an dem Gipfelkreuz vorbei, von wo sich ein wunderbarer Ausblick auf Kufstein und den Inn bietet.

Vom Hochegg führt der schmale Pfad dann in kleinen Serpentinen bergab durch die von Geröll und Fels durchsetzten Almwiesen zur Kaindlhütte. Die Kaindlhütte bietet nicht so viel Atmosphäre wie die Walleralm, sie liegt aber ebenso schön in einem von Bergen eingerahmten Höhental. Auch hier sind die umliegenden Almhütten ganzjährig vermietet. Die Kaindlhütte ist nicht so stark besucht wie die Walleralm, aber dafür ein beliebter Treff für Mountainbiker, da von Kufstein eine Mountainbikeroute (Weg Nr. 814) hierher führt. Für die Wegstrecke von der Walleralm zur Kaindlhütte benötigt man ohne Pausen ca. 1 ½ Std. Nach einer Rast auf der Sonnenterrasse der Kaindlhütte geht es dann auf gleichem Weg zurück zum Parkplatz hinter dem Gasthof Maier am Hintersteiner See. Auf diesem Weg beträgt die Gesamtwanderzeit ca. 5 Std.

Man kann die Wanderung jedoch auch vom “Seestüberl“ am Nordostufer des Hintersteiner Sees beginnen. Auf dem Weg Nr. 11, direkt hinter dem Seestüberl steigt man immer parallel zum Forstweg und diesen teilweise querend durch schattigen Wald bergan. Der schmale Waldpfad führt genau auf den Forstweg in dem Höhental, in dem die Walleralm liegt. Die Wanderzeit verlängert sich dadurch insgesamt um eine gute Stunde, dafür hat man in den Sommermonaten die Erleichterung, daß man auf Weg Nr. 11 fast die gesamte Zeit des Anstieges zur Walleralm in angenehmen Schatten läuft.

10) Griesenau – Fischbachalm (840 m) – Griesenauer Alm (1.006 m) – Stripsenjochhaus (1.577 m) – gleicher Weg zurück:

Von Oberndorf fährt man mit dem Pkw Richtung St. Johann und folgt der Beschilderung Gasteig/Griesenau. Man durchfährt Gasteig und kommt schließlich nach Griesenau. Hier hat man zwei Möglichkeiten, entweder stellt man den Wagen in Griesenau ab und durchwandert das wunderschöne Kaiserbachtal entlang dem Flußverlauf zur Griesenauer Alm, oder man fährt auf der parallel zum Fluß und dem Wanderweg verlaufenden Mautstraße bis zu o.g. Alm. Der sanft ansteigende Wanderweg durch den Wald, entlang den schroffen Hängen des Kaisergebirges und parallel zum Fluß verlaufend, durch dieses wildromantische Tal ist sehr empfehlenswert, verlängert aber die Gesamtwanderzeit um ca. 2 ½ Std.

Ungefähr auf halber Strecke von der Mautstation zur Griesenauer Alm befindet sich rechter Hand, an der Mautstraße gelegen, die kleine Fischbachalm, hauseigener Hund ist eine Brackenhündin. Im Talschluß erreicht man schließlich die Griesenauer Alm. Auf dem großen Parkplatz ist das Parken gebührenfrei. Zum Haus gehört ein mittelgroßer Mischlingsrüde. Auf beiden Almen ist eine Einkehr mit Hund möglich.

An der Griesenauer Alm begannen wir die Wanderung, links gegenüber der Alm überqueren wir den kleinen Fluß und halten uns dann auf dem zunächst breiten Weg rechts (Weg Nr. 81). Der Schotterweg führt zunächst durch Wald in Serpentinen unter einer Versorgungsseilbahn her und schließlich als schmaler Pfad an den schroffen Felsen des Kaisergebirges entlang teilweise steil aufwärts. Wir wanderten im Mai zum Stripsenjochhaus, und mußten deshalb die letzten ca. 100 Höhenmeter mit unseren Hunden durch Schnee aufsteigen, eine anstrengende und rutschige Angelegenheit, weniger für die Hunde, als für die Zweibeiner. Hat man den Wald hinter sich gelassen, führt der Weg schließlich sehr schmal durch Geröllmoränen bergauf. Das Stripsenjochhaus ist deutlich auf dem oberhalb liegenden Joch sichtbar und scheint zum Greifen nahe. Auf dem letzten Stück zur Hütte wird der Anstieg noch einmal steiler. Das Stripsenjochhaus ist eine typische Berghütte und die Wanderung dorthin erinnerte uns schon an einige Höhentouren die wir mit Hunden absolviert haben.

Die Gesamtwanderzeit ohne Pausen ab der Griesenauer Alm und dorthin zurück betrug 3 Std. Für den Weg bis hinauf zum Stripsenjochhaus ist ein entsprechender Wanderschuh notwendig, bitte nehmen Sie diese Tour auf keinen Fall in Turnschuhen oder Halbschuhen in Angriff.

11) Kitzbühel/Hahnenkamm Talstation – Hahnenkamm/Gipfelstation (1.712 m) – Seidlalm (1.206 m) – Hahnenkamm/Talstation:

Von Oberndorf fährt man auf der Bundesstraße 161 in Richtung Kitzbühel, kurz hinter den ersten Ortsschildern folgt man der Beschilderung “Hahnenkammbahn“. Das Parken auf dem großen Parkplatz der Gondelbahn war, zumindest in der Vorsaison, kostenlos. Die beiden Hunde wurden ebenfalls nicht berechnet. Man kann die Bahnfahrt mit einer Mahlzeit an der Gipfelstation buchen, notwendig ist dies allerdings nicht, da sich auf dem Hahnenkamm mehrere Berghütten befinden, wo man zur Rast einkehren kann. In den Gondeln der Bahn haben 4 – 6 Personen bequem Platz, die kleine Gondel hatten wir mit zwei mittelgroßen Hunden für uns. Für unsere Boxerhündin war es die erste Gondelfahrt ihres Lebens und natürlich war “Tinka“ aufgeregt. In so einem Fall ist es schon angenehmer und sicherer, wenn die Gondel dann nicht voll ist, und der Hund Platz hat. Etwas verängstigt legte sie sich auf dem Fußboden hin, was kaum möglich gewesen wäre, wenn noch andere Passagiere mit uns in der kleinen Gondel gesessen hätten.

Wir sind nicht gerade Fans von Gondelfahrten, und vermeiden diese in der Regel wann immer ein Aufstieg möglich ist. Auch diese Fahrt setzte uns deutlich mehr zu, als den Hunden. Da die Fahrt teilweise sehr langsam den Felshang hinaufführt kann einem schon etwas mulmig werden. Auch ein Aufstieg auf den Hahnenkamm ist zum Beispiel auf der Route, die wir für den Abstieg in Anspruch nahmen möglich, verlängert aber die Gesamtwanderzeit mit Sicherheit um 2 – 3 Std.

An der Gipfelstation angekommen, wanderten wir auf dem riesigen Höhenplateau. Wir blieben auf dem Panoramaweg erst Richtung Obere Fleckalm, zur Ehrenbachhöhe und dann zurück zum Berghaus Tirol, wo wir mit den Hunden einkehrten. Vom Berghaus Tirol gingen wir auf dem hinter der Hütte verlaufenden Panoramaweg zurück zur Gipfelstation der Gondelbahn. Auf dem Hahnenkamm lag im Mai noch Schnee, dadurch, daß der Schnee überall taute, war der Panoramaweg auf jeden Fall nur mit dem entsprechenden Schuhwerk begehbar. Wieder an der Gipfelstation der Gondelbahn angekommen sahen wir Paraglidern und Drachenfliegern zu, die an dem Tag von hier aus starteten. Von der Gipfelstation führt dann ein zunächst breiter Schotterweg zur etwas unterhalb gelegenen Hochegghütte.

Dann führt der Weg über Skipisten (im Sommer Almwiesen) erst breit, schließlich als schmaler Pfad und teilweise sehr steil in Serpentinen bergab zu einem breiten Schotterweg, der zu einem kleinen künstlich angelegten See (Wasserspeicher) führt. An dem kleinen Wasserspeicher machten wir eine kurze Rast und folgten dann der Beschilderung “Kitzbühel“, der Wanderweg führt mal breit mal schmaler werden weiter über  Wiesenhänge, unter Liften hindurch, und teilweise durch den Wald zur idyllischen Seidlalm. Die Seidlalm wirkt noch sehr romantisch und ursprünglich, Hausrecht hat hier der Langhaar Schäferhundrüde “Tasso“. Wir machten hier eine kurze Rast bei selbstgemachtem würzigen Käse und “Almdudler“ und folgten dann dem schönen und schmalen Wanderweg Nr. 36 talwärts.

Es gibt zwei Möglichkeiten zur Gondeltalstation zu gelangen. Der Weg Nr. 36 gabelt sich unterhalb der Seidlalm. Folgt man dem Weg rechts durch Wiesen, so führt er schließlich direkt unter der Gondelbahn talwärts. Auf Anraten des Wirts der Seidlalm folgten wir der linken Abzweigung. Der Weg ist schmal aber sehr schön zu gehen. Er führt durch schattigen Wald, über saftige Weiden und zwei Höfe (Beschilderung: “Hunde bitte anleinen“) auf einen Fuhrweg. Teilweise ist der Weg etwas steil und in den Waldabschnitten von Wurzeln durchzogen. Auf dem asphaltierten Fuhrweg kommt man direkt in den Ort und hat nach wenigen Minuten rechts den Parkplatz der Gondelbahn erreicht. Gesamtwanderzeit von der Gipfelstation am Hahnenkamm über die Seidlalm ins Tal ohne Pausen ca. 2 Std.

12) Fieberbrunn Gondelbahn/Lindau – Berghaus Streuboden  – Wildalmgatterl – Lärchfilzkogel (1.204 m) – Wildseeloderhaus (1.854 m) – Alpengasthof Lärchfilzhochalm (1.363 m) – Talstation Lindau:

Mit dem Pkw fährt man von Oberndorf Richtung St. Johann, dort folgt man der Beschilderung Fieberbrunn auf der Bundesstraße 164. In Fieberbrunn angekommen, biegt man bei der Beschilderung “Gondelbahn Lindau“ rechts ab. Hier ist ein großer Parkplatz, auf dem Sie Ihren Wagen kostenlos parken können. Ab hier kann man die Gondelbahn bis hinauf zum Lärchfilzkogel in Anspruch nehmen und von dort aus zum Wildseeloderhaus wandern. Zeitersparnis im Aufstieg dadurch 1 ½ bis 2 Std. Da wir keine Liebhaber von Gondelfahrten sind, begannen wir den Aufstieg auf dem Wanderweg Nr. 8 an der Gondeltalstation Lindau. Der Weg führt anfangs sehr steil, schmal und serpentinenreich unter der Gondelbahn entlang durch Wald zum Berghaus Streuboden. (ca. 1Std. Wanderzeit).

Vom Berghaus Streuboden führt der Weg als breiter Schotterfuhrweg, immer parallel zur Gondelbahn verlaufend und streckenweise nicht mehr ganz so steil Richtung Wildalmgatterl (nur Winterbetrieb). Am Wildalmgatterl zweigt dann links der Jägersteig ab, wir folgen jedoch dem Weg geradeaus, der ab hier Fieberbrunner Höhenweg heißt und die Nr. 711 trägt.

Zuerst bleibt der Weg breit, wird aber schließlich wieder schmaler und steiler und führt dabei Richtung Lärchfilzkogel. Auf dem Höhenplateau angekommen hat man links den Lärchfilzkogel mit der Endstation der Gondelbahn, geradeaus eröffnet sich der traumhafte Ausblick in ein bildhübsches Höhental mit verschiedenen Almhütten (Wildalm und Grießbodenalm), die gegenüberliegenden Berge und das Wildseeloderhaus. In einigen Kehren führt der nun schmaler werdende Weg hinunter in das Höhental und auf der gegenüberliegenden Seite nach Überquerung eines Bachverlaufes in Serpentinen, durch Geröll und karge Wiesen hinauf zum Wildsee und dem Wildseeloderhaus (hier auf dieser Seite des Höhentales trägt der Weg nun die Nr. 2, Fieberbrunner Höhenweg). Kurz vor der Hütte mahnen die ersten Schilder Hunde wegen freilaufender Schafe anzuleinen. Wir waren Mitte September hier, und von freilaufenden Schafen war deshalb nichts mehr zu sehen. Schon vom Höhental aus war die Hütte gut zu sehen, sie liegt direkt an dem klaren kleinen Gebirgssee, umrahmt von Bergen wie dem Hochkopf (2.019 m), Wildseeloder (2.119 m) und Seenieder (1.933 m). Vierbeiniger “Chef“ auf dieser Hütte ist während der Hauptsaison ein Retriever Rüde.

Nach einer ausgedehnten Rast an dieser Hütte mit Blick auf den See, treten wir wieder auf gleichem Weg den Rückweg an. Im Höhental angekommen überqueren wir jedoch nicht wieder den Bachverlauf, sondern folgen auf dem Fuhrweg angekommen rechts dem Weg Nr. 13 talwärts. Der Weg führt als gleichbleibend breiter und gut begehbarer Fuhrweg Richtung Alpengasthof Lärchfilzalm. Vom Wildseeloderhaus bis in das Höhental benötigt man im Abstieg 30 bis 45 Min. weiter zur Lärchfilzalm sind es gut 45 Min. bis 1 Std. Unterwegs sehen wir an mehreren Stellen freilaufende Ziegen an den Hängen, das Bimmeln der Glöckchen paßt sich vom Rhythmus her der Gangart der Tiere an. Auf der Sonnenterrasse der Lärchfilzalm (Winterskibetrieb) waren wir mit den Hunden ebenfalls willkommen, es handelt sich jedoch nicht um eine kleine gemütliche Alm, sondern einen modernen Restaurantbetrieb mit Buffet. Nach einer kurzen Rast an der Lärchfilzalm gehen wir auf dem breiten Fuhrweg weiter talwärts bis zu einer Weggabelung. Hier zweigt links der Weg Nr. 12 (Jägersteig) ab, wir bleiben jedoch auf Weg Nr. 13 ungefähr bis auf Höhe der Niederalm (1.116 m) wo dann links der schmaler werdende Weg Nr. 6 abzweigt.

Der schmale Trampelpfad führt durch Wald und Wiesen. Der letzte Teil dieses Abstiegs ist sehr steil und führt durch morastiges Gelände. Der Boden ist nicht so weich, daß man einsackt, aber man spürt das Nachgeben bei jedem federnden Schritt. Dieser Pfad führt uns direkt auf einen Schotterforstweg, der uns dann innerhalb weniger Minuten zur Talstation der Gondelbahn/Lindau, dem Ausgangspunkt der Tour, zurückbringt. Die Gesamtwanderzeit für diese ausgedehnte und wunderschöne Bergtour beträgt ca. 6 ½ bis 7 Std. Auch hier bitte auf das richtige Schuhwerk achten.

13) St. Ulrich am Pillersee mit Teilumwanderung des Sees:

Man fährt, wie bei Tour Nr. 12 auf der Bundesstraße 164 Richtung Fieberbrunn, nach den ersten Ortsschildern biegt man links ab, der Beschilderung St. Jakob in Haus folgend. Das Örtchen St. Jakob in Haus durchfahren wir und kommen nach wenigen Minuten in St. Ulrich am Pillersee an. In St. Ulrich am Pillersee befindet sich direkt am Seeufer und gegenüber dem Gemeindehaus ein großer Parkplatz. Von dem Parkplatz führt ein gut begehbarer Weg durch morastige Wiesen an das gegenüberliegende östliche Seeufer. An diesem Ostufer zweigen Spazier- und Wanderwege ab ins Lastal (nach Überquerung der kleinen Brücke rechts halten). Man kann links nach der Brücke zum Kneipp-Bad und dann weiter am Seeufer entlanglaufen. Ideal für einen Pausentag.

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